Abklärung stiller Reflux mittels 24h-pH-Metrie
Reflux erkennen – moderne Diagnostik für Linderung.
Schluss mit stillen Beschwerden
Abklärung des stillen Reflux mittels 24-Stunden-pH-Metrie
Der stille Reflux (laryngopharyngealer Reflux, LPR) ist eine spezielle Form des Refluxes, bei dem Magensäure nicht nur in die Speiseröhre aufsteigt, sondern bis in den Rachenraum und Kehlkopf gelangt. Anders als beim klassischen Sodbrennen treten bei stillem Reflux oft keine typischen Symptome wie das brennende Gefühl hinter dem Brustbein auf, was die Diagnose erschwert. Dennoch kann stiller Reflux eine Vielzahl von Beschwerden verursachen, die auf den ersten Blick nicht mit Magensäure in Verbindung gebracht werden.
Symptome des stillen Reflux
Zu den häufigsten Anzeichen zählen:
- Chronischer Husten
- Heiserkeit oder Räusperzwang
- Halskratzen oder Kloßgefühl im Hals
- Chronische Entzündungen im Rachenbereich
- Schluckbeschwerden
- Vermehrte Schleimbildung
Diagnostik: 24-Stunden-pH-Metrie
Um den Verdacht auf stillen Reflux zu bestätigen, gilt die 24-Stunden-pH-Metrie als Goldstandard. Mit dieser Untersuchung wird der Säuregehalt im Rachen über 24 Stunden kontinuierlich gemessen, um die Säurebelastung und die Häufigkeit der Reflux-Episoden genau zu erfassen.
Ablauf der 24-Stunden-pH-Metrie
Einführung einer Sonde: Eine dünne, flexible Sonde wird durch die Nase in den Rachen eingeführt. Diese misst den pH-Wert und registriert Episoden, in denen Magensäure in den Rachen aufsteigt.
24-stündige Messung: Die Sonde bleibt für 24 Stunden im Rachen, während der Patient seinen normalen Alltag fortsetzt. In dieser Zeit werden die pH-Werte kontinuierlich aufgezeichnet.
Symptomdokumentation: Der Patient führt ein Tagebuch, in dem er Symptome wie Husten, Sodbrennen oder Heiserkeit notiert. Dies hilft, die aufgezeichneten Säurewerte mit den Beschwerden in Verbindung zu bringen.
Auswertung: Nach 24 Stunden wird die Sonde entfernt und die gesammelten Daten ausgewertet, um festzustellen, ob und wann es zu Reflux gekommen ist und ob dieser die Ursache für die Symptome sein könnte.
Präzise Diagnostik für Ihre Gesundheit
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Vorteile der 24-Stunden-pH-Metrie
Präzise Diagnose: Die 24-Stunden-pH-Metrie ermöglicht eine genaue Messung der Säurebelastung im Rachen und kann Reflux-Episoden eindeutig nachweisen.
Individuelle Analyse: Da die Messung über einen gesamten Tag erfolgt, können Faktoren wie Nahrungsaufnahme und Körperposition berücksichtigt werden, um ein realistisches Bild des Refluxverhaltens zu erhalten.
Erklärung unspezifischer Symptome: Besonders bei unspezifischen Beschwerden wie chronischem Husten oder Heiserkeit spielt die 24-Stunden-pH-Metrie eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung stillen Refluxes.
Behandlung des stillen Reflux
Wenn stiller Reflux als Ursache der Beschwerden festgestellt wird, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:
Medikamentöse Therapie: Protonenpumpenhemmer (PPI) oder Antazida werden oft verschrieben, um die Magensäureproduktion zu senken und den Reflux zu kontrollieren.
Ernährungsumstellung: Eine angepasste Ernährung, die säurehaltige oder fettige Speisen vermeidet, kann helfen, die Symptome zu lindern.
Lebensstiländerungen: Maßnahmen wie das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper, der Verzicht auf späte Mahlzeiten und die Reduzierung von Übergewicht können ebenfalls zur Refluxminderung beitragen.
Operative Eingriffe: In schweren Fällen oder wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirkt, kann eine Operation erwogen werden, um den Reflux zu verhindern. Zusätzlich arbeiten wir eng mit Fachärzten der Gastroenterologie zusammen, um eine weiterführende Diagnostik wie eine Magenspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie) zu ermöglichen, die die Ursachen des Refluxes weiter abklären kann.
Fazit
Der stille Reflux kann eine Vielzahl unspezifischer Beschwerden verursachen, die oft nicht sofort mit einer Refluxerkrankung in Verbindung gebracht werden. Die 24-Stunden-pH-Metrie ist eine unverzichtbare Untersuchung, um stillen Reflux sicher zu diagnostizieren. Wenn Sie unter chronischem Husten, Heiserkeit oder anderen unklaren Symptomen leiden, könnte eine pH-Metrie in unserer HNO-Praxis eine wichtige Untersuchung für Sie sein.
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Die häufigsten Fragen rund um Reflux
Welche Symptome deuten auf stillen Reflux hin?
Häufige Symptome sind chronischer Husten, Heiserkeit, Räusperzwang, Halskratzen, Schluckbeschwerden oder ein Kloßgefühl im Hals. Auch eine vermehrte Schleimbildung und chronische Entzündungen im Rachenbereich können auftreten.
Wie wird stiller Reflux diagnostiziert?
Die 24-Stunden-pH-Metrie gilt als Goldstandard zur Diagnose. Eine dünne Sonde misst über 24 Stunden den Säuregehalt im Rachen, während der Patient seinen Alltag fortsetzt. Die gesammelten Daten helfen, Reflux-Episoden und deren Zusammenhang mit den Symptomen zu identifizieren.
Wie läuft eine 24-Stunden-pH-Metrie ab?
Eine dünne Sonde wird durch die Nase in den Rachen eingeführt, wo sie den Säuregehalt über 24 Stunden misst. Der Patient führt ein Tagebuch, um Symptome wie Husten oder Heiserkeit festzuhalten, die später mit den Messergebnissen verglichen werden.
Welche Vorteile bietet die 24-Stunden-pH-Metrie?
Die Methode ermöglicht eine präzise und kontinuierliche Messung der Säurebelastung, die einen direkten Zusammenhang zwischen den Symptomen und dem Reflux aufzeigt. Da die Messung im Alltag erfolgt, werden reale Einflüsse wie Nahrungsaufnahme und Körperposition berücksichtigt.
Wie wird stiller Reflux behandelt?
Die Behandlung umfasst oft Protonenpumpenhemmer (PPI) zur Senkung der Magensäureproduktion, Ernährungsumstellungen, Lebensstiländerungen wie das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper und in schweren Fällen auch operative Eingriffe zur Kontrolle des Refluxes.
Wann ist eine weitere gastroenterologische Untersuchung sinnvoll?
Wenn der Verdacht auf stillen Reflux besteht oder die medikamentöse Therapie nicht ausreichend hilft, kann eine weiterführende Diagnostik wie eine Magenspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie) durch einen Gastroenterologen notwendig sein, um andere Ursachen des Refluxes auszuschließen oder abzuklären.